Im Vorfeld der geplanten thermischen Sanierung der Gebäude 2019 sollte eruiert werden, ob das Wandbild abgenommen werden kann. Aufgrund seines instabilen Zustandes erschien uns eine Abnahme des Sgraffito nicht empfehlenswert, da die einzelnen Bildbereiche in sich zusammenfallen würden. Es wurde daher vorort belassen, konserviert und nach Ausführung der Dämmung malerisch rekonstruiert.

Die Konsolidierung erfolgte in mehreren Schritten: Risse wurden mit farblich und strukturell an den Bestand angepasstem Kalkmörtel geschlossen, lockere Putzbereiche ebenfalls mit kalkgebundenen Mörtelmassen an den Rändern gesichert. Hohllagen und Risskanäle wurden mit Kalkmilch und/oder mit fließfähigem Kalkmörtel hinterfüllt. Die Festigung absandender Putzbereiche erfolgte mit Kieselsäure-Ethylester. Nach Anfertigung einer Schablone für die spätere Übertragung des Wandbildes wurde die gesamte Bildfläche mit dünnem Japanpapier kaschiert, um eine abnehmbare Schutzschicht zu erhalten. Nach erfolgter Dämmung und nach Abschluss der Putzarbeiten durch die Baufirma wurden die Konturen des Sgraffito mittels Schablone in den neuen Putzüberrieb geritzt und die Binnenflächen mit Silikonharzfarbe lasierend ausgemalt. Abschließend wurde die gemalte Version des Sgraffito mit KaWaTech FMR 1 hydrophobiert.