Grabmal Schwab

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Das für den k. u. k. Hofjuwelier Josef Friedrich Schwab, spätbarocke um 1700 errichtete Grabmal wies anhand einer sichtbaren Setzung statische Schäden auf. Die Grabstätte musste aufgrund einer Schieflage des Kreuzes und der schnellen statischen Veränderungen stückweise abmontiert und in Folge dessen restauriert werden. Desweiteren waren insbesondere die Figuren mit starken Verwitterungsschäden, das Sandsteinkreuz mit erheblichen Rissen sowie die Innenseite der Balustrade mit starkem Pflanzenbewuchs versehen, wobei jedoch alle Bereiche Verwitterungsschäden, Risse sowie starken Pflanzenbewuchs in unterschiedlichem Ausmaß aufwiesen.

 

 

 

Friedrich Wilhelm Stiller errichtete die kolossale Kreuzigungsgruppe aus Sandstein. Die Grabstätte wurde im Jahre 1785 vom damaligen Nicolaifriedhof in den Schubertpark verlegt und ist seit 1925 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Grabdenkmal besteht aus einer Balustradeneinfassung mit aufgesetzten Figuren der Maria und des hl. Johannes im Stil des Spätbarocks. In der Balustradeneinfassung befindet sich ein Kruzifix mit dem gekreuzigten Jesus Christus, aufgestellt auf einem in die Höhe ragendem Sockel umgeben von Wolkensäulen, um ihn herum zahlreiche, in reicher Plastik hergestellte, Engel und Putten sowie die hl. Maria Magdalena und zwei vergoldete Kelche im Stil des Hochbarocks. Vor dem Grab ist eine in die Balustrade integrierte Tafel zu finden, welche mit einer Inschrift versehen ist.


Die Zerlegung und Demontage der Kreuzigungsgruppe erfolgte durch die Öffnung der Fugen und wurde anschließend in Einzelteilen mithilfe eines Portalkrans bestandsschonend abgebaut. Daraufhin wurden alle Einzelteile restauriert: Festigung, Freilegung/Abnahme morbider Steinpartien; Reinigung mit Dampfstrahlreiniger; Antimoosbehandlung; Austausch korrodierter Eisenarmierungen; Rissverklebungen, Vernadelungen; Steinergänzungen und -vierungen; Auftrag von pigmentierter Schlämme sowie Hydrophobierung der Steinoberflächen.


Eine Besonderheit dieses Projekts war die Wiedermontage vor Ort sowie das Versetzen der Steinelemente. Im Vorfeld der Versetzarbeiten wurde der Längsbalken des Kreuzes, ebenso wie der Sockel zur Einbringung eines Nirostarohres durchbohrt. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten wurden die fertigen Steinteile zum Aufstellungsort transportiert und schrittweise von unten nach oben versetzt. Zunächst wurde eine Kernbohrung in der Mitte der Standfläche bis ca. 1m unter dem Bodenniveau durchgeführt. Anschließend wurde der Sockel mit der Trägerstange aufgesetzt und an den Seiten, sowie um die Trägerstange bzw. das Nirostarohr in der Mitte mit geeignetem Material verfüllt. Die weiteren Steinteile wurden mittig mithilfe eines Mobilkrans auf die Sockelarchitektur aufgesetzt, hierbei wurden die Steinelemente in die Niroststange eingesetzt. Anschließend wurden die einzelnen Steinelemente verfugt und das Kreuz, sowie die Figuren aufgesetzt. In der Mittelachse der Kreuzigungsgruppe wurde eine Nirostastange, die die einzelnen Kreuzbestandteile zusammenspannt, zur Bewehrung und statischen Sicherung der Kreuzgruppe gegen Windlast und mechanische Einwirkungen, eingesetzt. Um die Hohlräume abschließend zu verfüllen, wurde diese mit Sand verfüllt.


Die Restaurierungsmaßnahmen für das Grabmal Schwab wurden erfolgreich und bestandsgerecht ausgeführt. Aufgrund der besonderen Verfahrensweise mit der Statik der Kreuzigungsgruppe wurde außerdem eine beständige und langlebige Stabilität für die Grabanlage gewährt. Somit wurden nicht nur die statischen Maßnahmen behoben, sondern ebenfalls zukünftige Restaurierungsmaßnahmen werden durch die leichtere und bestandsschonende Demontage erleichtert.

 

Durchführungszeitraum

2021

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