Mahnmal gegen Krieg und Faschismus – Wien

Mahnmal Albertinaplatz Titelbild

Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus gliedert sich in vier Denkmäler und befindet sich auf dem prominenten Albertinaplatz hinter der Staatsoper.

 

Es wurde vom bekannten Bildhauer Alfred Hrdlicka hergestellt. 2009 erfolgte die erste Restaurierung unserer Firma, um bestandbedrohende Risse und absturzgefährdete Teile an beiden großen Marmorblöcken mit den Darstellungen des „Heldentodes“ und der „Hinterlandsfront“ zu sichern. Im Jahr 2019 erfolgten eine weitere Überprüfung sowie Reinigungen der Denkmäler.

Das begehbare Monument wurde am 24. November 1988 in Anwesenheit von Bundeskanzler Franz Vranitzky und Bürgermeister Helmut Zilk enthüllt. Durch das „Tor der Gewalt“ schreitend, trifft man auf die unterlebensgroße Bronzefigur des gekrümmten „straßenwaschenden Juden“. Diese erzeugte große Ablehnung bei den Wienern, da damit das Bild des verfolgten, geknechteten und zum Untergang verurteilten Juden verewigt wurde. Außerdem nutzten viele Touristen den Rücken der Figur zum Ausruhen, weshalb sie eine Stacheldrahtauflage bekam. Dahinter folgt die Marmorskulptur „Orpheus betritt den Hades“ und den Abschluss bildet der „Stein der Republik“, in welchen der Text der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 eingemeißelt ist. Dass man auf sie durch ein „Tor der Gewalt“ zuschreitet, vorbei an einem Sinnbild für eine der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte, in welche Österreicher als Täter und Opfer gleichermaßen verwickelt waren, ist ein sehr gelungenes künstlerisches, politisches und volksbildnerisches Konzept.

 

Die Bronzefigur des straßenwaschenden Juden war in gutem Zustand, weshalb keine restauratorischen Maßnahmen notwendig waren.

 

Das zweiteilige Denkmal des Tores der Gewalt besteht aus Carrara-Marmor und wies einige Risse auf, welche 2009 bereits verklebt und mit Restauriermörtel geschlossen wurden. Sie haben sich bisher nicht wieder geöffnet. Die leichten Verunreinigungen wurden sorfgältig gereinigt. Auch das Denkmal des Orpheus, welcher den Hades betritt, wies nur leichte Verschmutzungen auf.

 

Der Stein der Republik erforderte weitergehende Restaurierungsarbeiten. Das Abklopfen des Granitblocks hatte ergeben, dass sich auf beiden Seiten hohlklingende Schollen gebildet hatten. Um die Schollen zu fixieren, wurden auf beiden Seiten mehrere Nirosta-Gewindestangen sowie eine Glasfaser-Nadel eingebracht und verklebt. Auf der linken Seite der Vorderkante war außerdem ein Riss zu erkennen, welcher sich auf der Vorder- und Rückseite fortsetzte. Dieser wurde verklebt, mittels geeigneter Farbpalette retuschiert und optisch dem Stein angepasst. Abschließend wurde durch eine neue Fassung der Inschrift die Lesbarkeit dieser deutlich erhöht.

Unsere Leistung

Restaurierung des Mahnmals

Durchführungszeitraum

2019

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