Wien, Spinnerin am Kreuz
Die Bildsäule aus Kalkstein in exponierter Lage an der Fernstraße nach Süden wurde im Auftrag der Stadt Wien von der Dombauhütte von St. Stephan 1451/52 anstelle einer Vorgängersäule errichtet. Die im Mittelalter weithin sichtbare Bildsäule markierte die äußerste Grenze der Wiener Stadtgerichtsbarkeit und steht mit der damals nahen Hinrichtungsstätte in Verbindung – jahrhundertelang wurden hier Hinrichtungen vollzogen, bis der Galgen 1747 verlegt wurde. Die Bezeichnung „Spinnerin am Kreuz“ ist auf eine Sage zurückzuführen.
Von Juli bis November 2022 wurde die Bildsäule durch uns umfassend restauriert. Die im Laufe der Jahre entstandenen Schäden sowie die statische Unsicherheit diverser Steinteile waren vorrangig auf einen Blitzeinschlag als auch auf die vielbefahrene und unmittelbar angrenzende Triesterstraße zurückzuführen.
Das Schadensbild reichte von Rissbildungen und Abplatzungen bis hin zum Angriff der Steinteile durch Verwitterungsmechanismen. Ziel der Restaurierungsarbeiten war eine langfristige Bestandssicherung der noch vorhandenen historischen Substanz sowie die statische Sicherung lockerer und beweglicher Elemente.
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